FAQ / Fragen unserer Kunden zu Japanpapieren
1. Wie sind die Angaben zu der Papierzusammensetzung (z.B. 100% Kozu") zuverstehen - handelt es sich hierbei um reine Cellulose?
Ja, die von uns mit "100% Kozu" gekennzeichneten Japanpapiere sind aus den Bastfasern des Kozu-Strauches hergestellt und bestehen zu 100% Kozu-Fasern. Diese natürlichen Fasern bestehen aus reiner Cellulose.
2. Mit was wurden die Fasern bei der Herstellung (Schlichten u.ä.) behandelt?
Die Kozufasern werden in Natronlauge gekocht. Die verschiedenen Konzentrationsstufen der NaOH sind wichtig und werden unterschiedlich je nach Alter und Pflanzenwuchs der Kozu (papyrifera brussonetia) eingesetzt - von Ätznatron bis zu soda-ash (= Natriumcarbonat). Danach erfolgt eine Faserreinigung (Entfernen von Verholzungen und Faserknoten per Hand - kein Einsatz von Chlorbleichmitteln. Zur Blattbildung werden natürliche Polymere wie torore aoi aus der Wurzel der hibiscus manihot oder künstliche Polymere eingesetzt. Diese sind pH neutral.
3. Gibt es Angaben zum pH-Wert?
Der pH-Wert liegt nach dem Kochprozess meist im alkalischen Bereich. Durch das starke Wässern im Schöpfvorgang in meist frischem Quellwasser pendelt er sich bei 7,2 bis 6,9 ein. Entscheidend ist dabei der Standort des Papierherstellers. Der für die einzelnen Papiere zutreffende pH-Wert ist in den jeweiligen Artikelbeschreibungen angegeben.
4. Auch nach dem Einfärben in kochendem Wasser bleibt das Papier intakt. Begründet sich somit der intakte Faserverband am „Verhaken“ der Fasern miteinander?
Um solch dünne Papier herstellen zu können, müssen sehr lange Faser - wie der Kozu-Faser - verwendet werden. Westliche oder europäische Fasern sind hierfür viel zu kurz. Bei solch langen Japanfasern kann es auch zu mechanischen Bindungen (Umschliegen von Fasern etc. kommen). Prinzipiell funktionieren die Bindungen der einzelnen Fasern eines Papier(-vlieses) untereinander aber über die sogenannten “Wasserstoffbrückenbindungen”. Um solche Bindungen wieder zu lösen, muss neben Wasser meist auch weitere Energie zugeführt werden. Meist reicht hier eine rein thermische nicht aus und es muss zusätzlich mechanische Energie aufgewendet werden.
5. Die Fasern im Papier haben auch nach der Färbung einen Glanz. Falls alles andere ausgewaschen wurde müsste das an der Struktur der Faser liegen. Handelt es sich hierbei also um ein typische Aussehen der Kozu-Faser oder handelt es sich hier um die kristallinen Bereiche in der Faser?
Es handelt sich um den natürlichen Glanz der Faser. Die Bestimmung der Stoffzusammensetzung kann mittels mikroskopischer Untersuchungen (mikroskopisch, weil alle Pflanzenfasern ähnlichen Cellulose-Aufbau haben und nur der Fachmann die Pflanzenart - Kozu, Mitsumata, Gampi. Manila-Hanf, Flachs etc.) oder IR- bzw. NIR-Spektroskopie erfolgen.
6. Welche Schreibweise ist korrekt Kozu oder Kozo?
"Kozu" oder "Kozo" oder "Kooso" sind lautsprachliche Übertragungen in unsere lateinische Schrift. In Japan (Nord-Ost nach Südwest-Ausdehnung mehr als 2.000 km) wird das japanische Kanji-Zeichen unterschiedlich ausgesprochen. Eindeutig ist die botanische Bezeichnung und Schreibweise papyrifera broussonetia. Unserer Meinung nach sind beide Schreibweisen möglich. Wikipedia hat sich jedoch auf “Kozo” festgelegt, so dass dieses sicher als das allgemein gebräuchlichere Wort für die Fasern angesehen werden kann.
7. Hat "Kizuki" eine Bedeutung?
"Kizuki" bedeutet unverfälschtes Papier, das aus reinen Fasern ohne chemischen Faserbehandlung hergestellt wird. Teilweise stehen die Produktnamen aber auch im Zusammenhang mit einer geografischen Herkunft, einer Papiermacherfamilie oder einer Papiergattung. Daher deuten gleiche Papiernamen nicht automatisch auch auf identische Papiere (z.B. "Shoji ist nicht gleich Shoji"). Dies sollte insbesondere dringend beachtet werden, wenn Papiere allein auf Basis eines Papiernamensvergleiches/Preisvergleiches unter mehreren Mitbewerbern ausgesucht und gekauft werden.
8. Können Papiere nur in Bogenformaten bezogen werden ?
Die JAPICO führt Papiere in Bogen, Rolle und Großrolle. Dabei gibt es alle handgeschöpften Papiere ausschließlich in Bogen. Maschinenpapiere kann es sowohl in Bogen als auch in Rolle geben. Eine genaue Aussage ist hier nur auf Basis der Artikelnummer möglich.
9. Die Papiere sind faltig geworden bzw. haben Büttenränder, die teilweise umgeschlagen vergautscht wurden. Wie bekomme ich diese aus dem Papier ?
Bei allen Papieren mit Büttenrand ergibt sich immer an der Kante ein etwas ungleiches Auslaufen (der sogenannte "Büttenrand"). Denken Sie bitte an wertvolle Bücher, bei welchen man bewusst den Büttenrand als ein besonderes Wertmerkmal stehen lässt bzw. nicht beschneidet. Es kommt jedoch vor, dass bei besonders weit hervorstehenden Schöpfbüttenrändern diese noch im feuchten Zustand, diese partiell auf einen anderen Bogen umgeschlagen und so verpresst ("vergautscht") oder - vermutlich beim Verpacken - umgeknickt werden.
Bei handgeschöpften Papieren können Sie ohne weiteres die Büttenränder leicht besprühen und dann den Bogen auf ein flaches Naturholzbrett mit gehobelter Oberfläche - notfalls eine Tischlerplatte - mit einem breiten Pinsel aufstreichen - am besten mit unserem Japico-Noribake-Pinsel. Damit wird der Bogen nach dem Trocknen wieder absolut glatt - die meisten Restauratoren kennen diese Technik.
10. Was ist der Unterschied zwischen Sommer- und Winterpapier?
Gerade bei den teuren handgeschöpften Japanpapieren waren "Winterpapiere" - also Papiere die im Winter hergestellt wurden - unter Kennern besonders geschätzt. Einer der Gründe hierfür findet sich in dem Zusatz des pflanzlichen Neri zum Stoffbrei in der Bütte. Dieser Stoff ist sehr temperaturempfindlich und konnte früher allein im Winter verwendet werden. Einerseits empfindet nun mancher, Papiere mit synthetischem Nerizusatz weniger hochwertig. Andererseits ist die Verwendung von synthetischem Neri für eine ganzjährige Produktion in gleichbleibender Qualität unumgänglich.
11. Was ist die Rayon-Faser ?
Rayon-Fasern sind ursprünglich Baumwollfasern, die mittels Schwefelsäure (Xanthogenat) aufgeschlossen/synthetisiert und dann gezogen werden. Rayon-Fasern sind hochrein, sehr fest und dimensionsstabil. Rayon ist eine chemisch hergestellte Faser aus natürlichem Grundstoff (Zellulose), die auch unter dem Namen ‚Viskose' bekannt sind. Rayon-Fasern bestehen aus Zellulose, sind aber keine Naturfasern (wie Baumwolle, Wolle oder Seide), jedoch sind sie auch nicht 100% synthetisch (wie Nylon oder Polyester).
12. Können Ihre Produkte auch mithilfe eines "normalen" Druckverfahrens bedruckt werden - also via Drucker oder Digitaldirektdruck?
Selbstverständlich kann der größte Teil unserer Japanpapiere auch mit "normalen" Druckern, wie sie im Büro- oder Heimgebrauch zu finden sind, auch bedruckt werden. Wir bedrucken unsere Papiere selbst regelmäßig z.B. für besondere Geschäftsbriefe, Gutscheine und Produktmuster. Hierzu benutzen wir selbst unseren “normalen” Bürodrucker (einen KonicaMinolta Drucker BizHub C220). Wir schneiden die Papiere vorher auf A4 (mit max 2 Büttenrändern) und legen diese in den Einzelblatteinzug. Ferner wissen wir von einem unserer Kunden, dass dieser unsere Japanpapiere reglmäßig mit einem Sharp MX-3140 bedruckt. Auch wenn es ziemlich problemlos gelingt unser 19g/qm, nassfest (Artikelnr.: 616 540) zu bedrucken, empfehlen wir Ihnen jedoch Papiere mit mehr als 30 g/qm zuverwenden, da diese eine höhere innere Steifheit aufweisen und es seltener zum Papierstau kommt. Wichtig hierbei ist, die Durchlaufgeschwindigkeit des Druckers zu reduzieren ! Bei Laserdruckern erfolgt dies dadurch, dass in den Papiertypeinstellungen ein hohes Papiergewicht - z.B. "Karton 2 - 180 bis 250 g/qm" - ausgewählt wird. (Hintergrund hierzu: Bei dickeren Papieren werden höhere Temperaturen zur Fixierung des aufgebrachten Toners benötigt. Da man die Temperatur in der Fixierwalze nicht erhöhen kann, wird die Verweildauer auf der Fixierwalze durch die Papiertypauswahl verlängert.) Wir können leider keine Aussage darüber treffen, ob die Reduzierung der Durchlaufgeschwindigkeit auch bei allen anderen Druckertypen und -modellen so immer funktioniert.
Beachten Sie auch unser Video zur Bedruckung eines 11g-Gampi-Papieres (Zum youtube-Film bitte auf das Bild klicken).
Video zur Bedruckung eines 11g-Gampi-Papieres
oder diesen link verwenden https://youtu.be/YQy3INgM9qk
13. Schwarze Punkte/Einschlüsse im Papier - sind dies Rostflecke?
Sofern Sie schwarze Punkte/Einschlüsse - zumeist von unregelmäßiger Form - in ihrem Papier feststellen sollten, so ist dies zwar nicht schön, aber es ist nicht gefährlich.
Es handelt sind dabei NICHT um Rostflecke oder Insekten ! Vielmehr handelt es sich um Reste der Kozu-Rinde.
Solche Rindenstücke müssen nach der Faserbleiche und vor der weiteren Faseraufbereitung per Hand aussortiert werden. Geschieht dies nicht (zu 100%), werden solche Rindenreststücke und Verkrustungen bei der Faserfibrillierung (durch Schlagen per Hand oder Mahlen im Holländer) mit zerkleinert und dann anschließend mit ins Papier eingeschöpft.
Bei hell bis schwarz-bräunlichen Punkten oder Flecken im Papier sollten Sie jedoch vorsichtig sein. Hier kann es sich tatsächlich um Rostflecken von Metalleinschlüssen handeln. Japico achtet eigentlich sehr strikt darauf (und hat seine Papiermacher entsprechend instruiert) dass insbesondere bei den Papieren die für die Restaurierung verwendet werden, die bei der Papierherstellung verwendeten Maschinen und Geräte außschlielich in Edelstahl ausgeführt wurden.
14. Kann man Japico-Japan-Papiere problemlos einfärben?
Japico-Japanpapiere lassen sich durch Einfärben ansich problemlos auf den gewünschten Farbton anpassen. Wichtig ist hierbei jedoch, dass keine Papiere aus Fasermischungen (z.B. 60% Kozu mit 40% Pulp) verwendet werden, da die verschiedenen Faserarten, die Farbe unterschiedlich aufnehmen. Sie erhalten so unter Umständen dann ein farblich gesprenkeltes Papier. Daher sollten Sie als Basispapier zum Einfärben nur Papiere aus 100% Kozu (bzw. 100% Gampi, 100% Mitsumata, 100% Manila oder 100% Pulp) verwenden.
15. Haben Sie Erfahrungen, ob man auf Japanpaieren auch mit Tuschemalerei gut arbeiten kann, ohne dass der Strich ausblutet?
Ganz allgemein glauben wir, dass die Ästhetik eines handgeschöpften Japanpapiers (vielleicht noch in einem gebrochenen Weißton) mit einer Finelinerdarstellung sehr gut zusammenpassen. Japanpapiere eignen sich aus unserer Sicht sehr gut, um darauf mit Fineliner zu zeichnen. Hierfür spricht schon allein die lange Tradition der japanischen Tuschemalerei mit Pinsel. Hierfür werden mitunter auch feinste Haarpinsel verwendet, deren Erscheinung dann ähnlich wie ein Fineliner wirken kann.
Sie sollten jedoch unbedingt berücksichtigen, das Japanpapiere in ihrer großen Mehrzahl ungeleimt sind (= sehr saugfähig). Hierdurch kann es vorkommen, dass der Strich etwas ausblutet, wenn der Feinliner länger an einer Stelle steht. Dies unterscheidet sich je nach Papier, Papierfaserzusammensetzung und Papieroberflächenbehandlung (Brettgetrocknet oder Sahlzylindertrocknung. Beigefügte Fotos demonstrieren den Unterschied.
16. Wie werden bei einer Bestellung von mehreren verschiedenen Sorten Papier die einzelnen Bögen/Sorten gekennzeichnet, damit ich dann genau weiß, um welches Papier es sich handelt?
Sofern Sie mehrere unterschiedliche Papiersorten bestellen, werden diese je Sorte zwischen 2 Seidenpapiere und einer eindeutigen Kennzeichnung (entsprechendes Klebeetikett mit QR-Code + Artikelnr. + Artikelname + Format auf einem weißen A4 Bogen) versehen. Eine Zuordnung sollte - eine entsprechend sorgfältige Entpackung und Lagerung bei Ihnen vorausgesetzt - zweifelsfrei möglichlich sein.
17. Bei den handgeschöpften Papieren hat es im webshop (www.japico-shop.eu) pro Papier jeweils mehrer Farben in den Fotos. Wie kann ich bei der Bestellung Farben auswählen? Bei diesem Produkt möchte ich zum Beispiel die Variante vom zweiten Foto kaufen: https://japico-shop.eu/634-662-Seikosen-41-g/qm-Japanpapier-in-Bogen-Format-66-x-91-cm?
Das Seikosen-Papier (634 662) gibt es nur in einer Farbe. Dies ist auf dem 1.Foto ersichtlich. Foto 2 und 3 sind Durchlichtaufnahmen (je eine von der Vorder - und eine von der Rückseite) von diesem Seikosen-Papier. Diese Fotos dienen dazu, um die Papiersturkturen, Faserlängen, Wolkigkeit etc. aufzeigen, da dies für bestimmte Anwendungen eine Rolle spielt. Diese Fotos dienen dazu, um die Papiersturkturen, Faserlängen, Wolkigkeit etc. aufzeigen, da dies für bestimmte Anwendungen eine Rolle spielt.
18. Ich habe mir die Versandkosten im Internet angesehen. Es gibt andere Lieferanten/Verkäufer mit viel geringeren Versandkosten (z.B. Gerstaeker). Wie kommt es zu diesem Unterschied bei den Versandkosten?
Die Firma Japico möchte nichts extra an den Versandkosten verdienen und doch ist dieser Unterschied leicht zu erklären. Wir lassen die Ware von einem externen Dienstleister, entweder in einer Rechteckschachtel (ca. 20 x 20 x 105 cm), oder um einen Rollenkern gerollt oder zwischen zwei Graupappen (ca. 75 x 100 cm) verschicken. Die Berechnung der Versandkosten erfolgt in der Regel auf Basis einer Gesamtkalkulation (Durchschnitt aus den Versandkosten aller Sendungen je Land in der Vergangenheit). Für Händler mit einem sehr breiten Sortiment (z.B. Gerstaecker) ist der Verkauf von Papier - was große Verpackungen notwendig macht - nur ein kleiner Teil des Sortiments. Pinsel, Farben etc. können in kleineren Paketen viel billiger verschickt werden und subventionieren so die Versendungen von großen Sendungen, wie z.B. Papier. Da sich Japico nur auf Papiere konzentriert, hat Japico nur diese großen und vergleichsweise teuren Pakete. Jedoch bieten wir für die einzelnen Versandregionen ab einem bestimmten Bestellvolumen eine versandkostenfreie Lieferung an.
19. Welches Papier ist am besten geeignet, um japanische Flugdrachen herzustellen? Das Papier soll möglichst leicht und von guter Festigkeit sein und sich mit Tinte, Acryl oder Tempera bemalen lassen.
Für den Bau japanischer Flugdrachen empfehlen wir unser 19 g/m² Nassfestpapier (https://japico-shop.eu/616-570-JAPICO-Langfaser-nassfest-19-g/qm-Japanpapier-in-Bogen-weiss-nassfest-Format-76-x-100-cm). Dieses Papier bietet einen sehr guten Kompromiss zwischen geringem Gewicht und hoher Festigkeit. Nach dem Bekleben der Unterkonstruktion mit diesem Papier, kann der Flugdrachen bemalt werden. Abschließend wird alles dann mit einen Spannlack besprüht. Dadurch wird das Papier gespannt und zugleich imprägniert (wasserfest gemacht). Diese Technik und unser Papier wird so seit vielen Jahrzehnten im Modellflugzeugbau eingesetzt.
20. Wir öffneten das Paket und stellten Abweichungen des Papierformates (zum Beispiel: bei "Takogami" / Größe laut Angebot: 64 x 98 cm, tatsächlich aber: 61 x 91 cm) fest. Wie kommt das?
Besonders bei den handgeschöpften Japanpapieren ("Büttenpapiere") kann es leider gelegentlich zu Abweichungen der Papiergrößen kommen. Wenn ein Sieb/ eine Schöpfform, die für die Papierherstellung benutzt oder beschädigt wurde oder im Laufe der Jahre einfach verschlissen ist, muss der Papiermacher ein neues Sieb/Form anfertigen (lassen). Dieses neue Sieb ("Su") kann sich dann in der Größe vom alten Sieb unterscheiden und somit sind die Papierformate auch abweichend. Manchmal sind die Papiere dann größer und manchmal (leider) auch etwas kleiner. Japico hat dieses Problem derzeit (Anfang 2020) neben Takogami (https://japico-shop.eu/635-791-Takogami-43-g/qm-Japanpapier-in-Bogen-Format-64-x-98-cm), auch bei Arakaji (https://japico-shop.eu/632-381-Arakaji-natur-33-g/qm-Japanpapier-in-Bogen-50-Kozu-50-Pulp-Format-64-x-98-cm-) und Hosokawa (https://japico-shop.eu/634-500-Hosokawa-elfenbein-39-g/qm-Japanpapier-in-Bogen-80-Kozu-20-Pulp-Format-63-x-98-cm-). Japico hat auf etwaige Formatabweichungen in gewissen Toleranzen leider keinen Einfluss, da es aus Sicht der Japanischen Papiermacher keinen Minderungsgrund darstellt.
Das Foto zeigt den Lagerbestand von Hosokawa elfenbein. Die Formatabweichung zeigt sich am Überhang der oberen zwei Packungen (ältere Charge) gegenüber den fünf unteren Packungen (neuere Charge).
21. Wie groß könen die Abweichungen beim Papiergewicht sein ?
Abweichungen des Papiergewichtes sind besonders bei Maschinenpapieren eher sehr gering. Wir haben dies beispielhaft an unserem 3,8g-Papier (https://japico-shop.eu/623-051/R5-Kozu-Toku-Usu-antik-ca-38-g/qm-Japanpapier-in-Kurzrolle-100-Kozu-m/m-097-x-10-m) überprüft - hier jedoch für die 61m-Rollen. Es wurden 4 zufällige Rollen ausgewählt und diese inkl. Rollenkern und Verpackung gewogen (siehe obere Zeile im Bild) entsprechend gewogen. Das durchschnittliche Gewicht betrug 291,25 Gramm je Rolle, die Schwankungsbreite lag zwischen 277 und 305 Gramm je Rolle. Die Papiergewichtsschwankung vom Durchschnittsgewicht (291,25 g) betrug somit +/-4,89%.
Wir haben weiterhin von diesem Papier aus unserem Vorrat an Zuschnitten für unsere Musterbücher (90 x 127mm) jeweils 10 Musterstücke ausgewählt und diese als Stapel gewogen. Diesen Vorgang haben wir insgesamt noch 3x wiederholt (untere Bildzeile). Es konnten so zwar Gewichtsabweichungen in der 3.Nachkommastelle festgestellt werden, doch waren diese Abweichungen so gering, dass dies keine Auswirkungen auf das ermittelte Papiergewicht (=3,7g/qm) hatte.
Bei handgeschöpften Papieren sind die Papiergewichtsschwankungen - technologisch bedingt - viel größer. Dies erklärt sich daraus, dass der Papiermacher während des Schöpfens eines "Pauschs" Papier, der Schöpfbütte beständig Fasermaterial (in Form der geschöpften Bogen) entnimmt, ein Großteil des Wassers (in dem die Fasern gelöst waren) aber wieder zurück in die Schöpfbütte fließt. Die Fasersuspenssion verdünnt sich also beständig, bis wieder neues Fasermaterial in die Bütte hinzugegeben wird. Sicher hat ein geübter Schöpfer während dieses Prozesses Möglichkeiten (z.B. in dem er das Schöpfsieb tiefer oder öfters eintaucht, oder öfters Fasermaterial nachfüllt) dies in einem gewissen Rahmen auszugleichen. Es bleibt aber festzuhalten, dass bei handgeschöpften Papieren die Abweichungen des Papiergewichtes viel größer sind, als bei Maschinenpapieren. Bei dem Lagerbestand unseres Arakaji-Papiers Anfang 2020 betrugen diese Abweichung vom Mittelwert (31,9 g/qm) aus 4 Papierchargen bis zu +/- 11,6%. Eine sicherlich ausgewöhnlich hohe Abweichung, aber sie kommt (leider) vor und ist im Sinne der japanischen Papiermacher kein Minderungsgrund.
22. Welche Papiere sind für die alte japanische Marmorierkunst „Suminagashi" geeignet ? Das Papier muss eine sehr gute Saugfähigkeit aufweisen und später von der Wasseroberfläche gut abziehbar sein (= eine gewisse Festigkeit besitzen).
"Suminagashi" ("sumi" = Tusche und "nagashi" = fließen) ist eine der traditionellen Techniken zum marmorieren von Papier, die wir heute zu den Buntpapiertechniken zählen. In ein flaches, mit Wasser gefülltem Becken werden unter Hinzugabe eines Trennmittels (z.B.Kiefernharzöl) Tusche und andere Farben aufgetropft, sodass farbige Kreise entstehen. Anschließend wird ein Bogen sehr saugfähigen Japanpapieres aufgelegt und so das Muster auf den Papierbogen übertragen. Ihren Ursprung hat diese Technik wohl im 12.Jh. in Japan, geleangte dann über den Iran (dort "Abru" genannt) und die Türkei (dort "Ebru" genannt) Ende des 16.Jh. nach Europa.
Japico Japanpapiere sind bis auf wenige Ausnahmen ("Sanmore"-Papiere) alle sehr saugfähig, da sie ungeleimt sind. Wie gut sich ein Papier von der Oberfläche der Marmoriersuspenssion abziehen läßt, hängt stark von der Konsistenz der verwendeten Farben, der Oberflächenspannung, der Einwirkzeit usw. ab. Um ganz sicher zu gehen, würden sich erste Versuche wahrscheinlich mit unserem 19g-nassfest-Papier (https://japico-shop.eu/616-570-JAPICO-Langfaser-nassfest-19-g/qm-Japanpapier-in-Bogen-weiss-nassfest-Format-76-x-100-cm) empfehlen. Dieses Papier - vergleichbar mit einem Teebeutelpapier - sollte sich auch nach Stunden noch von der Wasseroberfläche abziehen lassen. Andererseits gibt es sicher Papiere, die eine bedeutend “elegantere” Anmutung haben, aber eben nicht nassfest sind. Hier wird man erst nach entsprechenden Tests wissen, ob diese(s) Papier(e) bei kürzeren Einwirkzeiten für die jeweils verwendeten Wasser-Farb-Tusche-Mischungen stabil genug sind. Die Wahl der Papiere wird/sollte auch wesentlich davon bestimmt, für welche Verwendung die Papiere NACH ihrer Marmorierung gedacht sind (Einband, Vorsatz, Einzelbogenkunst … ).
23. Ich würde gerne mehr Informationen über den Begriff "Pulp" erhalten, den Sie zur Beschreibung Ihrer Produkte verwenden. Der Arakaji 33g/sq wird zum Beispiel zu 50% aus Kozu und zu 50% aus Zellstoff hergestellt. Könnten Sie mir bitte sagen, um welchen Zellstoff es sich handelt?
"Pulp" meint "Zellulose". Für die meisten unserer Papiere wird ein "High grade"-Variante eines kanadischen Nadelholzes ("Softwood") verwendet, wie es es so nur in Kanada gibt. Dieses Holz enthält besonders wenig Harz. Dadurch kann man diese Holzfasern mit besonders wenig Säure und sehr faserschonend zu Zellulose umwandeln. Auf diese Weise erhält man die sehr langen Faser, die zur Herstellung eines stabilen Papieres notwendig sind. Es ist kein mechanischer Holzschliff, es ist ein chemischer Prozess um "Pulp" herzustellen.
24. Ich finde 48 Euro für den Versand in die Schweiz sehr teuer. Kann man das rechtfertigen ?
Die 48,- Euro verstehen sich inkl. deutscher Umsatzsteuer (aktuell =16% MwSt.), was einen Nettopreis von ca 41,38 ergibt. Leider sind die Vesandkosten in die Schweiz als NICHT-EU-Land viel teurer, als innerhalb der EU. Dies hat u.a. mit den hierfür benötigten Exportdokumenten (Ausfuhranmedung etc.) zu tun. Gern legen wir die tatsächlich entstehenden Versandkosten in die Schweiz an einem Beispiel einer Sendung aus den letzten Wochen offen, um dies für unsere Kunden transparent zu machen.
In diesem Beispielfall haben wir ein Musterbuch und ein Lineco-Band verschickt. Um einen beschädigungsfreien Erhalt der Ware beim Kunden garantieren zu können, wurde die Ware in einen Versandkarton mit der Kantenlänge 25 x 35 x 12cm verpackt, per UPS verschickt und nach 4 Werktagen beim Empfänger zugestellt. Für Verpackung, Ausfuhranmeldung und Versand wurden uns durch unseren Versanddienstleister 42,45 Euro (netto) verrechnet. Hierbei ist zu bedenken, dass es sich um ein relativ kleines Paket handelte und nicht um Rollenware oder flach verpackte Bogen.
Zur Vermeidung von diesen - gerade bei Bestellungen von Kleinstmengen, sehr hohen Versandkosten - empfehlen wir daher entsprechende Postschließfachdienstleister im Grenznahen Bereich in Deutschland zu nutzen. Alternativ sei darauf verwiesen, dass wir ab einem Nettobestellwert von 450,00 Euro versandkostenfrei in die Schweiz liefern.
25. Ich möchte ein japanisches Rollbild restaurieren, welches Papier empfehlen Sie als Basis ?
bezugnehmend auf diese Frage ist zunächst voranzustellen, dass JAPICO zwar einiges Wissen auf dem Gebiet “Papier” hat, aber keine Kompetenzen als Restauratoren. Daher empfehlen wir Ihnen, hier das Gespräch mit einem Restaurator zu suchen. Geeignete Ansprechpartner in Ihrer Nähe könnten Sie z.B. über den Verband der Restauratoren finden (https://www.restauratoren.de/restauratoren-berufsregister/).
Zu dieser Frage im Detail:
Abhängig von der Objektgröße, der Art der Montierung/Hängung, vom Schaden und dass was Sie eigentlich restaurieren wollen, ist die Auswahl der Papiere für die Restaurierung abhängig.
- Für rückseitige Hinterklebungen von mechanisch kaum belasteter Risse würde ein Restaurator wahrscheinlich auf ein 6 oder 9g-Papier aus 100% Manila zurückgreifen.
https://japico-shop.eu/825-561-Tengujo-Kashmir-weiss-6-g/qm-Japanpapier-in-Bogen-100-Manila-Format-48-x-94-cm
https://japico-shop.eu/825-502-Tengujo-Kashmir-weiss-ca-88-g/qm-Japanpapier-in-Bogen-Format-48-x94-cm
Für rückseitige Montierungen etc. wahrscheinlich
https://japico-shop.eu/825-500-N-Kashmir-11-g/qm-Japanpapier-in-Bogen-100-Manila-Format-48-x-94-cm
https://japico-shop.eu/825-508-Tengujo-175-g/qm-Japanpapier-in-Bogen-100-Manila-Format-49-x-69-cm
Für hochbeanspruchte Montierungen (z.B. wenn es frei hängen soll) wäre der Wechsel auf die Papiere aus der teureren “Kozo-Faser” empfehlenswert.
https://japico-shop.eu/623-080-TosaTengujo-weiss-73-g/qm-Japanpapier-in-Bogen-100-Kozu-Format-64-x-97-cm
https://japico-shop.eu/623-090/R5-N-Tosa-Tengujo-weiss-9-g/qm-Japanpapier-in-Rolle-Format-97cm-x-10-lfm
Wenn es erforderlich ist, lose Papierteile frontseitig zu sichern, würde man diese wahrscheinlich mit einem der dünnen Kozu-Papier “einbetten”.
https://japico-shop.eu/623-020-Super-Tengujo-2-g/qm-Japanpapier-in-Bogen-100-Kozu-Format-64-x-97-cm
https://japico-shop.eu/623-060-Tosa-Tengujo-weiss-5-g/qm-Japanpapier-in-Bogen-100-Kozu-Format-64-x-97-cm
Wichtig wäre auch die Wahl eines geigneten Klebstoffes. Restauratoren würden sicher “Materialgleich” (Papier = Cellulose) arbeiten und hier zu einem Kleister aus Weizen- oder Reisstärke greifen.
https://japico-shop.eu/891-000-Shofu-Kleister-Packungsgraee-1-kg-pH-neutraler-Kleister-aus-doppelt-raffinierter-Weizenstaerke
https://japico-shop.eu/LINECO-PURE-RICE-STARCH-Reisstaerke-59ml-Flasche
Bei all diesen Arbeiten wäre unbedingt die Laufrichtung der Papiere zu beachten (in dieser Richtung erfolgt bei der Trocknung die stärkste Schrumpfung und in dieser Richtung ist auch die größte mechanische Stabilität/Reissfestigkeit). Sollten Sie die gekreuzte Laufrichtung gewählt haben, ist nach der Trocknung mit einer stärkeren Wellenbildung/Falten zu rechnen.
Wie Sie sicher sehen, gibt es viele Faktoren, die die für Ihr Rollbild richtige Papierauswahl beeinflussen. Daher weise ich an dieser Stelle nochmals darauf hin, dass wir Experten für Papier sind und keine verbindlichen Aussagen zu geeigneten Restaurierungen treffen können.
"Katagami" sind in der traditionellen Katazome-Technik hergestellte Muster- bzw. Färbeschablonen aus mehreren Papierlagen (meist Kozo- oder Manila-Papier), die bei der Verzierung von dekorierten Papieren, Stoffen, Rüstungen etc. zum Abdecken der nicht einzufärbenden Partien verwendet wurden. Diese Schablonen wurden/werden aus mehrlagig verklebten Japanpapier hergestellt.25. Was bedeutet "Katagami" ?
28. Was zeichnet ein "Momizome" aus?
Momizone sind seriell gefertigte, einlagige, tauchgefärbte Knitterpapiere.
29. Im Text eines Papieres wird von einer "nassfesten Ausrüstung" gesprochen. Was genau bedeutet das? Ist da Papier imprägniert ?
Nein, die "nassfesten" Papiere werden nicht "imprägniert". "Nassfest" einfach erklärt bedeutet das Papier löst sich in Wasser nicht auf wie z.B. Toilettenpapier, sondern verhält sich wie ein Teebeutelpapier. Es erhält seine Stabilität und Festigkeit. Hierzu wird der Stoffbütte (mit den in Wasser gelösten Fasern) ein Nassfestmittel zugesetzt. Hier gibt es verschiedene Produkte. Eines davon ist "Kymene", wie es auch bei der Herstellung unseres "616 540/R" bzw. "616 570" verwendet wird.
30. Was sind "Manila"-Fasern?
"Manila" oder mitunter auch "Manila-Hanf" hat mit unserem "Hanf" oder "Cannabis" nichts zutun. Bei dem sogenannten Manilahanf handelt es sich um eine völlig anderen Pflanzengattung, nämlich um Abacá (Musa textilis) einer Pflanzenart aus der Gattung Bananen. Diese Manila-Fasern wurden und werden u. a. für Japanpapiere mit sehr weichen Oberflächen ("Lens Tissue"), Teebeutel, Zigarettenpapier und Banknoten verwendet. Ursrünglich wurde Manilapapier auch für Briefumschläge (gelbliche Färbung) verwendet. Über viele Jahrzehnte findet sich auch der Begriff "Manilakarton", hier aber als Sortenbezeichnung verwendet (dieser Karton enthielt meist keine Manila-Fasern). Mit dem Begriff "Manila sollte hier nur eine besondere Festigkeit suggeriert werden. Auf Grund der besonderen Festigkeit und der Salzwasserresistenz der Manila-Fasern werden sie auch für Seile, Taue und Fischernetze verwendet. Auch dies waren dann sicher Abacáfasern.
31. Ich möchte Ihnen eine Frage bezüglich der Faserrichtung des Papiers stellen. Ist die Faserrichtung jedes Papiers dass zweite Maß in den angegebenen Abmessungen?
Für die Frage nach der Faserorientierung ist es zunächst von entscheidender Bedeutung, ob es sich um ein handgeschöpftes Papier ("h/m" = handgeschöpft) oder um ein maschinell hergestelltes Papier ("m/m" - maschinell hergestellt) handelt. Diese Information finden Sie in unserem Musterbuch am Ende des Artikelnamens. Bei Maschinenpapieren wird die Faserorientierung stark von der Laufrichtung der Papiermaschine (Maschinenrichtung) beeinflusst, da bei "m/m"-Papieren ist der Großteil der Fasern in Maschinenrichtung ausgerichtet ist. Es gibt verschiedene Arten von Papiermaschinen (Rundsieb, Schrägsieb, Langsieb), bei denen die Faserorientierung unterschiedlich stark ist. Wenn Sie bei japico ein "1 x 61m"-Papier kaufen, ist die Maschinenrichtung in Richtung der 61m. Bei geschnittenen Blättern von Maschinenpapieren ist es oft nicht einfach, die Laufrichtung zu bestimmen. Die meisten Papiermaschinen in Japan sind etwa 1 m breit. Die Papierhersteller wollen so wenig Abfall wie möglich. Deshalb werden z.B. Papiere im Format 64 x 97cm so geschnitten, dass die 97cm in Rollenbreite und die 64cm in der Maschinenlaufrichtung orientiert sind. Ein anderer Indikator können die Kettlinien sein, die ebenso immer in der Maschinenlaufrichtung orientiert sind.
Bei handgeschöpften Papieren ("h/m") gibt es keine Laufrichtung. Die Fasern sind wirr und in alle Richtungen ausgerichtet.
32. Über den Zusammenhang zwischen Papiergewicht und Papierdicke bzw. dem "Erfühlen" des Papiergewichts.
Im Zusammenhang mit einem Hinweis eines unserer Kunden, dass das Japico-Torinko-B-Papier (646 850) sich viel schwerer anfühle, als das Japico-Torinoko-Papier (646 850) und dies somit keine 180g haben könne, hierzu folgende Erläuterungen. Ein Papiergewicht zu "fühlen" ist kaum möglich. Es lässt sich aber sehr wohl aber ein Dickenunterschied zwischen zwei Papieren ertasten. Von der Papierdicke auf das Papiergewicht zu schließen ist - so fern die Papiere nicht unter identischen Produktionsbedingungen (Papiermaschinen) hergestellt wurden - nicht möglich. Ein dickeres Papier muß nicht automatisch schwerer sein! Wenn ein Papier (z.B. auf der Papiermaschine oder beim Bedrucken) großen Druck ausgesetzt war oder wenn es bei der Trocknung zwischen zwei Trockenzylindern durchgelaufen ist, wird das Papier stark verdichtet. Es verliert dabei viel seines inneren Volumens (wie es z.B. für Brettgetrocknete Papiere kennzeichnend ist). Es verliert dabei also an Dicke, aber nicht an Gewicht. Bezogen auf die Rückfrage unseres Kunden ergab sich dabei ein ganz gegensätzliches Bild. Bei der aktuellen Charge des "Torinko"-Papiers (Bogenmaß: 505 x 655mm / Wägegewicht des Bogens: 66g) beträgt das IST-Gewicht 199,5 g/qm und bei der aktuellen Charge des "Torinko-B"-Papiers (Bogenmaß: 575 x 780mm / Wägegewicht des Bogens: 74g) beträgt das IST-Gewicht 165 g/qm. Die Abweichung beträgt somit +10,8% bzw. -9% vom SOLL-Wert. Bei handgeschöpften Papieren sind die Papiergewichtsschwankungen - technologisch bedingt und wie schon unter 21. beschrieben - als normal anzusehen.
33. Ist ein Versand in weitere - nicht aufgeführte Länder - möglich ?
Ein Versand in Länder außerhalb der EU ist möglich und wird individuell kalkuliert. Wir versenden zumeist gemäß der incoterms DAP.
Bei einem Versand von Waren in Länder außerhalb der EU stellt die Firma Japico-Dietz GmbH eine Export-Rechnung (ohne MwSt) ggf. mit Warenursprungserklärung aus und beauftragt einen Paketdienst mit dem Versand und Ausfuhr. Der Kunde wird nach dem Eintreffen der Sendung im Zielland vom beauftragten Paketdienst für die weitere Abwicklung kontaktiert. Sämtliche Regelungen und Kosten mit Bezug auf die Wareneinfuhr in das Bestimmungsland liegen in der Verantwortung des Kundens.
34. Warum immer Chargen-gleich Papier bestellt und verwendet werden sollte !
Schnell mal eine Überschlagskalkulation zum Bedarf gemacht, Papier bestellt, verdruckt und dann - uuh zu wenig Papier! Dies ist ein großes Problem, da ein Großteil unserer Papiere in kleinen Papiermanufakturen in kleinen Losgrößen hergestellt werden. Auch wenn unsere Papiermacher häufig schon seit mehreren Generationen "gleiche" Papiere herstellen, so unterscheiden diese sich doch in Farbton, Haptik, Faserlage stets immer wieder minimal. Aus diesem Grunde wird bei Japico bei einem Wareneingang jede Charge mit einem Chargen-Stempel versehen. Wir als Händler können nun nicht garantieren, dass die Kunden nach Wochen, Monaten oder Jahren noch Papier aus gleicher Charge geliefert bekommen können. Daher - sorgen Sie mit Beginn Ihres Projektes vor und bestellen Sie mit ausreichend Mengenpuffer!
Nachstehdes Foto zeigt die möglichen Chargen-Unterschiede bei Arakaji (Artikelnr. 632 381)
35. Ich habe seit Jahren eine größere Menge japanischen Papiers, ich vermute, es ist Jahrzehnte alt. An einer der Seiten ist der Rand offenbar umgeschlagen und ein- oder zweimal geklebt. Ist dies häufiger der Fall, wie wird eine solche Kante genannt, wie entsteht eine solche Kante?
Der japanische Name dafür ist uns leider nicht bekannt, im Englischen wird auch von "double edge" gesprochen. Dieser Rand kam früher gerade bei den dünneren, handgeschöpften japanischen Papieren (40g/qm und weniger) mit wenig Nori-Zusatz öfters vor. So ein "double edge" ist - wie beschrieben - nur an einer Seite, und zwar an einer der beiden lagen Bogenseiten. Er ist nicht geklebt sondern "gegautscht". Damit ist gemeint, wenn zwei noch feuchte Papiere aufeinander gelegt werden und es zu Faser-an-Faser-Bindung kommt. Dies passiert unmittelbar nach dem öffnen des Deckelrahmens durch ein Umschlagen des Rollsiebes und diente dazu, die noch feuchten Bogen später bei der Bogenabnahme zum aufstreichen auf die Trockenbretter wieder leichter trennen zu können. Heutzutage legen die Papiermacher in Japan zur einfacheren Bogentrennung meist Kunststoff- oder manchmal auch Seidenfäden ein. Daher gibt es aktuell kaum noch die Notwendigkeit mehr für solche "double edge".
https://www.youtube.com/watch?v=-GTxg6OjslI
36. Ich benötige Japanpapier zur Konservierung von Wandmalerei für den Denkmalschutz. Welches können Sie empfehlen ?
Zunächst müssen wir betonen, dass wir keine Papierrestauratoren sind, die Ihnen eine solche Frage wesentlich kompetenter beantworten könnten. Entsprechende Kontakte in Ihrer Nähe können Sie z.B. über den "Verband der Restauratoren" finden. (https://www.restauratoren.de/restauratoren-fachbereich/grafik-archiv-und-bibliotheksgut/)
Prinzipiell läßt sich Frage leider nicht einfach beantworten, da wir ihre Ausgangssituation nicht genau kennen. Allgemein kann gesagt werden, dass Restauratoren für Wandgemälde zur Sicherung von Farbschollen unsere dünneren Japanpapiere aus Manila-Fasern (https://japico-shop.eu/Papier-aus-Manila-Fasern) meist zwischen 6 und 12g/qm gern verwenden. Für gröbere Montagearbeiten, wie z.B. die Abnahme etc. kommen die reissfesten Manila-nassfest-Papiere (wie z.B. https://japico-shop.eu/616-670/R1-N-JAPICO-Langfaser-nassfest-23-g/qm-in-Rolle-weiss-50-Manila-50-Pulp-nassfest-Format-1-x-61-m) zum Einsatz.
37. Ich habe eine alte Lampe aus Papier, die langsam brüchig wird und Löcher hat. Diese möchte ich nun restaurieren. Welches Papier und welchen Kleister können Sie empfehlen ?
Auch hier müssen wir zunächst betonen, dass wir keine Papierrestauratoren sind, die Ihnen eine solche Frage wesentlich kompetenter beantworten könnten. Entsprechende Kontakte in Ihrer Nähe können Sie z.B. über den "Verband der Restauratoren" finden. (https://www.restauratoren.de/restauratoren-fachbereich/grafik-archiv-und-bibliotheksgut/)
Prinzipiell läßt sich Frage leider nicht einfach beantworten, da wir das Originalpapier nicht kennen/vorliegen haben. Auch sollten Sie bedenken, dass an den Stellen, wo Sie überlappend kleben, die “Papierschicht” dann dicker (ggf. doppelt so dick) ist, und Sie diese Stelle dann bei eingeschaltetem Licht immer sehen.
Ein Papierrestaurator würde daher wahrscheinlich zunächst eine (großflächigere) Hinterklebung mit wesentlich dünnerem Papier (z.B. zur Schließung eines Risses) vornehmen und auf dieser eine Ersetzung einer exakt eingepassten Fehlstelle fixieren. Dies könnte evtl. ein solches Papier
sein.
Für die Papierergänzung in der Fehlstelle würde man sich wahrscheinlich mit dünneren Papiere mehrschichtig/schichtweise herantasten (z.B. https://japico-shop.eu/825-561-N-Tengujo-Kashmir-weiss-6-g/qm-in-Bogen-100-Manila-6-g/qm-62-pH-Wert-Format-48-x-94-cm). Aber wie schon gesagt- wir sind keine Papierrestauratoren, die hier sicherlich wesentlich kompetenter antworten könnten.
“Theoretisch" sollte für diese Arbeiten einen Kleister - z..B. “Shofu" (https://japico-shop.eu/891-000-Shofu-Kleister-Packungsgraee-1-kg-pH-neutraler-Kleister-aus-doppelt-raffinierter-Weizenstaerke) sehr gut geiegnet sein.
38. Ich möchte einen Raumteiler selbst bemalen. Welches Papier eignet sich hierzu am besten? Ist es auch möglich, einen fertig bespannten Raumteiler zu kaufen ? Welche Farben oder Tuschen empfehlen Sie, um eine so große Fläche zu bearbeiten ?
Zunächst vorweg - unsere Spezialität sind Papiere. Wir haben leider keine fertigen Shoji-Wände/Raumteiler im Angebot und stellen diese auch nicht her. Zu den zuverwendenden Tuschen kann Ihnen der Fachhandel sicher auch fundiertere Auskunft geben. Hier haben wir selbst einfach zu wenig Erfahrung.
Zu den Papieren:
Hier würde sich zunächst unser Shoji-Papier anbieten, welches eigentlich genau für die von Ihnen beschriebene Anwendungen ("Wand-/Raumteiler” und “Tuschemalerei”) gedacht ist. Wir würden es Ihnen in Rolle empfehlen, dass Sie Bahnweise arbeiten können.
https://japico-shop.eu/634-870/R5-Shoji-48-g/qm-Japanpapier-in-Rolle-weiss-Format-1-x-10-m
Sollten Sie kleinere Flächen haben, könnten Sie mit diesem Papier natürlich auch bogenweise arbeiten.
https://japico-shop.eu/634-870-Shoji-48-g/qm-Japanpapier-in-Bogen-weiss-Format-62-x-92-cm
Dieses Papier ist blickdicht, lässt aber genügend Licht hindurch. Ggf. könnte man sonst auch 2-lagig arbeiten (Shoji-Rahmen beidseitig bespannen). Es ist ungeleimt und lässt sich sehr gut mit allen nass-in-nass-Techniken (u.a. auch Tusche) bemalen.
Bei Feuchtigkeits- oder Schmutzsensiblen Anwendungen (also wo dieses Papier feucht wird ggf. oft abgewischt werden muss), könnte evtl. auch das Sanmore-Papier in
oder in
eine gute Wahl sein. Dieses Papier hat einen Kunstfaseranteil von 70% und ist daher ggf. genannte Bedingungen sehr widerstandsfähig (besonders auch bei mechanischer Belastung).
Allerdings empfehlen wir es eigentlich nicht zum Bemalen mit wasserbasierten Malmitteln, weil die 70%Kunstfasern und 30% Pulp diese so unterschiedlich annehmen (siehe Foto: Schreibprobe mit einem Schulfüller auf Sanmore-Papier) - für feine, filigrane Dinge eher schlecht und ungenau. Bei meinem großflächigen Auftrag könnte dieser Aspekt aber ggf. vernachlässigt werden.
39. Wie transparent sind gerade die dünenn Papiere?
Gerade wenn es um die Einbettung oder Übervliesung von dünnlinigen Zeichnungen oder Dokumenten mit sehr feinen Schriften geht, werden hohe Anorderungen an das zuverwendende Japanpapier gestellt. Hier gilt es den bestmöglichen Kompromis zwischen einerseits der geringsten Überdeckung bzw. Sichtbarkeit des Originals und anderseits größtmöglicher mechanischer Stabilisierung zu finden. Bei den Papieren bis 20g/qm finden Sie daher in unserem webshop jeweils ein Foto mit einer Referenzkarte, auf welche das jeweilige Japanpapier aufgelegt wurde.
Bitte beachten Sie, dass im Vergleich zu einem lose aufgelegtem Japanpapier ein fest verklebtes Japanpapier noch weniger sichtbar ist. Diese Fotos dienen daher nur der Vergleichbarkeit untereinander und für einen ersten Eindruck.
Sollten Sie die von uns verwendet Referenzkarte für Ihre eigenen Vergleiche benötigen, so können Sie diese hier als .jpg und .pdf downloaden. Die physische Größe der Referenzkarte beträgt 7 x 12 cm. Die darauf verwendeten Schriften sind: 6 Punkt, 10 Punkt und 14 Punkt.