Mehr zur Papierherstellung
Sie wollen mehr über unsere Produkte oder die Herstellung von Papier wissen? An dieser Stelle möchten wir Ihnen unter dem Motto "Unseren Produzenten über die Schulter geschaut" Einblicke in die Herstellung der durch die japico vertriebenen Produkte bieten.
Dieser kurze Film zeigt wie ein Bogen in traditoneller japanischer Artgeschöpft wird. („Nagashi-zuki“-Methode | Stand: Oktober 2016)
Die „traditonelle japanische Art“ beim Handschöpfen bedeutet, dass ausschließlich Fasern aus dem Bast von Kozo-, Mitsumata- oder Gampisträuchern, unter Zusatz von Nori und Wasser in die Stoffbütte gegeben werden. Das Schöpfsieb besteht aus mehreren stirnseitig aneinander gestoßenen Bambusstengeln identischen Durchmessers, die von Fäden umschlungen nebeneinander gebunden werden. Hierdurch bleibt das Sieb in einer Richtung sehr flexibel, was das „abgautschen“ (die Abnahme des feuchten Papierbogens vom Sieb) sehr erleichtert. Da dies in einer rollenden Bewegen geschiet, spricht man auch vom Rollsieb. Zum Schöpfen eines gleichmäßigen Bogens muss jedoch die absolute Planlage des Siebes gewährleistet sein. Daher wird das Sieb für den eigentlichen Schöpfvorgang in einen Rahmen eingespannt.
Beim Schöpfen nach der „Nagashi-zuki“-Methode werden zunächst 2 bis 3 dünnste Faserlagen auf dem Rollsieb abgelegt, auf die dann eine dickere Zwischenlage und abschließend nochmals eine dünne Faserlage aufgeschöpft werden. Im Gegensatz zur europäischen Handschöpferei wird das Sieb zur Herstellung eines Bogens mehrfach (üblicherweise vier- bis neunmal) in die Bütte getaucht. Anschließend wird das Rollsieb mit dem neuen Bogen aus dem Schöpfrahmen genommen und direkt Bogen auf Bogen abgegautscht. Anders als in Europa üblich werden also keine Filze zwischengelegt. Die Papiermachermeister helfen sich hier, mit einem dünnen Faden, den si je Lage dazwischenlegte. Dies erleichtert die spätere Trennung der noch feuchten Bogen. Über Nacht werden diese ganz langsam gepresst. Nach traditioneller japanischer Papierschöpfmethode werden die Bögen anschließend auf Trockenbretter – wegen seiner Saugfähigkeit aus Gingkoholz – aufgestrichen und in die Sonne zum Trocknen gestellt. Um das frühzeitige Abrollen der noch nicht ganz durchgetrockneten Bogen zu verhindern, werden die Trockenbretter mit einem feuchten Kamelienblatt eingerieben. Gegenwärtig (Stand: 2016) schöpfen heute in Japan noch ca. 160 Papiermachermeister in dieser traditionellen Art.
Einblick in eine traditionelle Handpapierwerkstatt in Japan
Eine Ein-Mann-Tagesproduktion liegt zwischen 100 und 200 Bogen. Im November 2014 wurde die Tradition des japanischen Papierschöpfens („Washi“ – zu dtsch. Japanpapier), durch die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Über unseren Japico-shop können Sie entsprechendes handgeschöpftes Japanpapier kaufen.
Während die handgeschöpften Papieren an der weltweit Papierproduktion einen kaum mehr wahrnehmbaren Anteil hat, ist auch ein bedeutender Teil der von der japico vertriebenen Papieren maschinell hergestellt.
Bei der Produktion von "Maschinenpapieren" kommen zwei grundlegend unterschiedliche Herstellungsverfahren zum Einsatz. Einerseits sind dies Papiere von sogenannten Langsiebmaschinen, andererseits von Rundsiebmaschinen. Beide Verfahren bieten unterschiedliche Möglichkeiten und Papiereigenschaften.
Dieser kurze Film zeigt die Herstellung von Inkjet- und Druckpapiere auf einer Langsiebpapiermaschine (Stand: August 2014)
Dieser kurze Film zeigt die Herstellung von Büttenpapiere auf einer Rundsiebmaschine (Stand: August 2014)